Generationswechsel
Der Generationswechsel repräsentiert einen besonderen Fall der Unternehmensnachfolge. Steht ein Generationswechsel in einem Unternehmen an, stellt dies den Senior-Unternehmer, den potentiellen Nachfolger, aber auch alle anderen Mitarbeiter des Unternehmens vor neue Herausforderungen; sowohl im organisatorischen und strukturellen Bereich als auch auf der emotionalen und zwischenmenschlichen Ebene. Durch die aufwändigen wirtschaftlichen und organisatorischen Aufgaben werden oft die inneren Konflikte der Beteiligten übersehen. Die starke Identifikation des Senior-Unternehmers als Führungskraft steht häufig der Bereitschaft, die Verantwortung weiterzugeben, im Weg. Viele Junior-Unternehmer schätzen es jedoch auch, wenn der Vorgänger sich nicht von heute auf morgen aus dem Unternehmen zurückzieht, sondern sie bei ihrem Entstieg durch den – meist über viele Jahre gesammelten – Erfahrungsschatz unterstützen. Die gemeinsame Gestaltung der Übergabe ist folglich weitaus vorteilhafter für alle Beteiligten als ein radikaler Schnitt. Dass sich alle am Ende wohlfühlen, gelingt nur durch Offenheit und Kommunikation. Diese Hinweise zeigen, dass ein bedeutender Teil der Herausforderungen, insbesondere in der internen Nachfolge durch Familienmitglieder, im menschlichen und zwischenmenschlichen Bereich liegen. Folgende Felder möglicher Konflikte treten bei der Übergabe immer wieder und systematisch auf und sollten im Rahmen eines strukturierten Gesamtprozesses professionell begleitet werden:
Interindividuelle Themen:
Intraindividuelle Konflikte sind größtenteils Ausdruck spezifischer Rollenkonstellationen. So können Konflikte durch die Wirkung von Rollenüberlastung entstehen, d. h. der einzelne sieht sich in seiner Rolle mit Anspruchsniveaus in Bezug auf die Erfolgs- und Misserfolgswahrscheinlichkeit konfrontiert, denen er nicht entsprechen kann.
Interpersonelle Themen:
Im Rahmen der Unternehmensnachfolge können weiterhin Konflikte innerhalb von Gruppen, sogenannte interpersonelle Konflikte entstehen. Rivalitäten zwischen einzelnen Familienmitgliedern in der Unternehmung oder zwischen verschiedenen Familienstämmen führen oft zu schwerwiegenden Nachfolgeproblemen.
Intergruppenkonflikte:
Besonderes Gefährdungspotential für die Unternehmensnachfolge besitzen Konflikte zwischen Gruppen, die im Rahmen der Unternehmensnachfolge vor allem zwischen der Familie und der Führungsebene des Unternehmens auftreten. Das Spannungsverhältnis zwischen Familie und Unternehmen birgt ein Konfliktpotential in sich, dessen Ursachen vor allem mit einer Veränderung des Selbstverständnisses des Unternehmers und der beteiligten Familienmitglieder begründet werden können.
Die Vermeidung und Handhabung sowohl intraindividueller als auch interpersoneller Konflikte sowie von Intergruppenkonflikten gilt als eine weitere bedeutsame Voraussetzung für den Erfolg der Unternehmensnachfolge (aus „Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen“ W. Becker/ P. Stephan)
Unser Team verfügt über eine hohe Expertise in der einfühlsamen und zielgerichteten Begleitung von Generationswechseln in mittelständigen Unternehmen. Gerne unterstützen wir auch Sie!